Mittwoch, 26. April 2017

[Japan 2017] Tag 3: Doteyaki Shimashō (Nagoya)

Nach Tag 2: Tsukuchu Oden verlassen wir Tokyo und fahren nach Nagoya! Hier bedauere ich es etwas, dass ich nicht wirklich viel mehr als das wunderbare Restaurant Doteyaki Shimashō gesehen habe. Das ist wirklich schade oder? Dafür bietet das Shimasho aber eine besondere Art von Oden an! Für Nagoya ist nämlich eine Variante mit Miso typisch und da ich die Sojabohnenpaste liebe, bin ich sehr gespannt. Das Restaurant hat zudem wieder eine lange Geschichte und wurde bereits 1949 gegründet. Außerdem lässt am Abend endlich meine Übelkeit nach!

Doteyaki Shimashō - どて焼き 島正 [Webseite]
2 Chome-1-19 Sakae, Aichi, Nagoya 460-0008 

Eine der schlimmsten Nächte meines Lebens hatte ich leider definitiv in Tokyo. Übelkeit, Krämpfe und abwechselnd Schüttelfrost und Hitzeattacken geben mir den Rest. So hatte ich vielleicht den ein oder anderen Zusammenbruch. *hust* Um 08:50 Uhr starten wir Richtung Hauptbahnhof. Ich esse ein Onigiri mit Umeboshi und später ein paar Mini Cream Anpan. Wir müssen uns leider von unserem Fahrer Maschi-san verabschieden - schade! Er war wirklich cool drauf. *lach* Dann geht es mit dem Nozomi Shinkansen Richtung Nagoya. Auf der Fahrt lässt sich der Fuji leider nicht blicken, aber ich kann ein bisschen dösen.



Das Wetter in Nagoya ist traumhaft. Es folgen ein paar Aufnahmen, bei denen wir warten müssen und ich leider ein bisschen was verpasse. Dann muss ich noch mein Gastgeschenk aus dem Koffer kramen, da wir direkt zum Restaurant fahren! Das geht schnell. XD Im Doteyaki Shimasho dreht sich alles um Miso Oden! Eine Variante davon ist Doteyaki. Hier baut man in einem großen Topf quasi einen kleinen Miso Damm am Rand. Dann folgen die Brühe und die Zutaten. Aber erstmal von vorn!



Wieder laufe ich fast am Restaurant vorbei. Dann trete ich ein und sehe erstmal Vater und Sohn vor mir. Weil ich nicht weiß, mit wem ich koche, rede ich natürlich erstmal den Älteren an. XD Letztlich koche ich aber mit dem Sohn Ryuji-san. Der übrigens ziemlich groß ist. (^___~) Neugierig bestaune ich erstmal die großen Töpfe voll mit Zutaten in dunklem dunklem Miso. Wir reden ein wenig über die Besonderheiten von Nagoya Oden und dem Geschäft. Hierbei liegt das Hauptaugenmerk auf dem Miso! Verwendet wird sogenanntes Hatcho Misō, welches sich durch lange Lagerung (2 Jahre) auszeichnet. Es wird nur aus Sojabohnen und Salz hergestellt und zum Reifen mit Steinen beschwert. Eine Mini Version dieses "Steinhaufens" steht auch im Restaurant. Die hochwertige Miso Variante ist sehr dunkel und sehr salzig sowie würzig im Geschmack.


Im folgenden geht es wieder ans Kochen, so komme ich leider kaum zu Fotos oder Notizen. Zuerst geht es ans Kneten des Miso! Neben dem reinen Miso wird hier nämlich auch brauner Zucker beigemengt. Anschließend kommt alles in eine Dashi Mischung. Weiter geht es mit dem Daikon. Oh oh, das Schneiden ist mir leider schon im Kamada Oden nicht so gut gelungen. Der Koch scherzt aber, dass sie misslungene Stücke einfach fein reiben werden. Tja, meine wurden gerieben. *lach* Eigentlich soll man sie aber schön rund schneiden und mehr Rand abschneiden. Anschließend wird er im Shimasho gekocht und für 3-4 Tage (!) in Wasser eingelegt. Dabei wird es natürlich täglich gewechselt. So wird der Daikon besonders schön weiß und verliert den herben Geschmack. (^___~) Danach kommt er zudem noch für eine Woche in eine Misolauge! Erst dann wird er den Gästen im Oden serviert. Wahnsinnig viel Aufwand, der sich aber lohnt.


Weiter geht es mit Konnyaku! Da kann man jetzt nicht so viel falsch machen, aber ich lerne trotzdem viel dazu. Im Shimasho wird er sehr fest in eine Plastikdose gepresst und einige Zeit gelagert. So verliert er seinen (fiesen) Eigengeschmack. Bevor er im eigentlichen Oden landet, wird er noch ganze 5 Stunden (!) in einem Topf vorgekocht. Übrigens soll man Konnyaku auch leicht einfrieren können um den Eigengeschmack loszuwerden, das ist aber nicht so empfehlenswert.


Jetzt darf ich noch ein Doteyaki für den Abend vorbereiten. Es sind Gäste in einen Privatraum geladen. Ich baue mit Miso einen Damm und schneide ein paar Zutaten zurecht. Hauptsächlich geht es aber wohl ums richtige Platzieren der Zutaten. (^___~) Damit es sich gut portionieren lässt, steckt alles auf Spießen. Vor dem Servieren sollte es etwa 20-30 Minuten vor sich hinköcheln. Weiterhin lerne ich auch die Beiköche und die Serviererin kennen! Sie ist so alt wie ich~ Gemeinsam machen wir auch ein Foto. (^3^)



Nachdem die Zubereitung kaum in der Sendung gezeigt wurde, durfte ich aber wieder ordentlich probieren! (^3^) Yeah, meine Übelkeit ist besser geworden und da alles so lecker aussieht, freue ich mich sehr. Ich probiere Tofu, Daikon, Taro, Konnyaku und Gyū Suji. Bei letzterem (Rindersehne) sind leider ein paar fettige Stückchen dabei, was nicht so ganz meins ist. Sonst schmeckt aber alles wirklich wahnsinnig gut! Obwohl sich alles so sehr mit Miso vollgesogen hat, ist es doch nicht zu salzig, sondern vielmehr würzig und fein. Auch die Unmengen an Zucker schmeckt man nicht. Besonders gut schmeckt mir der Tofu und der Daikon! Aber alles andere ist ebenfalls yummy - und gerade beim Konnyaku schmeckt man den Unterschied. Miso Oden zählt ab jetzt definitiv zu meinen Lieblingssorten! Anschließend folgen wieder viele Aufnahmen und ich kann ein paar Notizen machen.




Während der Pause möchte ich wenigstens ein wenig Rumgehen und etwas von Nagoya sehen. Nun ja, viel sehe ich nicht, da wir in einem Café landen. Dafür lerne ich etwas über Nagoyas bekannte Café Kultur. So bekommt man zu jedem Getränk immer eine Kleinigkeit dazu. Bei uns war es diesmal eine Portion Erdnüsse pro Person. Eigentlich eine niedliche Geste oder? Vielleicht ein bisschen wie der Keks zum Kaffee bei uns. (^___~) Ich bestelle ein Calpis und teile mir ein Ogura Toast. Mmmh lecker! Etwa eine halbe Stunde später geht es aber schon wieder zurück.


Zurück im Shimasho ist schon ordentlich was los und alle Sitzplätze sind besetzt! Ich darf nun beim Servieren helfen. Also Speisen servieren und Geschirr abräumen. Die Spülmaschine ist lustig. XD Ansonsten sind alle Gäste wirklich lieb und sehr aufgeschlossen. Man erzählt ihnen ein wenig von mir und das ich aus Deutschland komme. Da schauen sie alle sehr erstaunt und bestellen gleich ein wenig mehr. (^___~) Immer wenn ich mich umdrehe, habe ich den lächelnden Kameramann vor mir. XD Das macht sehr viel Spaß~


Es wird langsam spät und auch die Gäste mit der Reservierung treffen ein. Ich darf also wieder in den 2. Stock und dort zunächst warme Handtücher und später mein Doteyaki servieren. Auch hier sind die (jungen) Gäste wieder sehr freundlich, lächeln viel und fragen mich ein bisschen aus. Wir machen noch ein Foto zusammen und dann dürfen auch sie endlich essen. (^___^)


Spät geht es dann endlich ins Hotel! Nach dem Check-In habe ich kurz Zeit mich frisch zu machen, dann gehen wir schon zusammen ins Izakaya essen. Ich schaffe es tatsächlich schnell zu duschen, dafür sehe ich später ein wenig zottelig aus und laufe mit nassen Haaren rum. Besorgt fragt man mich, ob das okay sei. Das Izakaya ist wieder richtig schnuckelig und die Auswahl wieder riesig! Wir quatschen viel und machen ein paar Spaßbilder. Übrigens ist das Rauchen hier erst ab 22 Uhr erlaubt. Und es gibt eine Art Trinkspiel für Sake! Dabei zahlt man denselben Preis für unterschiedliche Sorten (und Qualitäten) Sake. Welche man erhält, entscheidet man selbst durch Würfelglück.





Alles konnte ich diesmal leider nicht probieren. Lecker war es aber wieder! Tebasaki ist in Nagoya berühmt, da haben sich die Männer regelrecht draufgestürzt. Bei den Oden Spießen hat man einen deutlichen Unterschied zum Shimasho gemerkt!

Sashimi
Gyū Suji (Rindersehne)
Ten-musu (Onigiri)
frischer Salat
eingelegter Salat
Oden Spieße
Shirasu (kleine Fischchen)
Ebi Fry (Riesengarnele)
Miso Katsu
Tebasaki (Hähnchenflügel)

Wie gewohnt gehen die Männer später noch zusammen einen trinken. Wir Mädels hingegen machen uns auf ins Hotel. Mit Claudia-san gehe ich noch kurz in den Conbini, dann gehts ab ins Bett! Im "Super Hotel" möchte ich mich richtig ausschlafen, damit ich morgen endlich vollkommen fit bin. (^___^) Da gehts nämlich schon weiter zur nächsten Station!

2 Kommentare:

Sarah hat gesagt…

Die Fotos sehen alle sehr, sehr lecker aus! Bis auf die Übelkeit scheint es ja ein toller Tag gewesen zu sein! Ich hoffe du konntest ihn dennoch genießen! Was ist denn Ogura Toast?

Satsuki hat gesagt…

Ja das war es auch alles! *yum* Zum Glück ließ sie seit Nagoya nach und genossen hab ich die Zeit sehr. ♡ Ogura Toast ist dickes jap. Toast mit feiner Butter sowie Anko und Sahne Topping. ^^ Sehr lecker, da muss auch mal ein Rezept her. ;)

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