Nach
Tag 2: Tsukuchu Oden verlassen wir Tokyo und fahren nach Nagoya! Hier bedauere ich es etwas, dass ich nicht wirklich viel mehr als das wunderbare Restaurant
Doteyaki Shimashō gesehen habe. Das ist wirklich schade oder? Dafür bietet das Shimasho aber eine besondere Art von
Oden an! Für
Nagoya ist nämlich eine Variante mit
Miso typisch und da ich die Sojabohnenpaste liebe, bin ich sehr gespannt. Das Restaurant hat zudem wieder eine lange Geschichte und wurde bereits 1949 gegründet. Außerdem lässt am Abend endlich meine Übelkeit nach!
Doteyaki Shimashō - どて焼き 島正 [Webseite]
2 Chome-1-19 Sakae, Aichi, Nagoya 460-0008
Eine der schlimmsten Nächte meines Lebens hatte ich leider definitiv in Tokyo. Übelkeit, Krämpfe und abwechselnd Schüttelfrost und Hitzeattacken geben mir den Rest. So hatte ich vielleicht den ein oder anderen Zusammenbruch. *hust* Um 08:50 Uhr starten wir Richtung
Hauptbahnhof. Ich esse ein Onigiri mit Umeboshi und später ein paar Mini Cream Anpan. Wir müssen uns leider von unserem Fahrer Maschi-san verabschieden - schade! Er war wirklich cool drauf. *lach* Dann geht es mit dem
Nozomi Shinkansen Richtung Nagoya. Auf der Fahrt lässt sich der Fuji leider nicht blicken, aber ich kann ein bisschen dösen.
Das Wetter in
Nagoya ist traumhaft. Es folgen ein paar Aufnahmen, bei denen wir warten müssen und ich leider ein bisschen was verpasse. Dann muss ich noch mein Gastgeschenk aus dem Koffer kramen, da wir direkt zum Restaurant fahren! Das geht schnell. XD Im
Doteyaki Shimasho dreht sich alles um
Miso Oden! Eine Variante davon ist
Doteyaki. Hier baut man in einem großen Topf quasi einen kleinen
Miso Damm am Rand. Dann folgen die Brühe und die Zutaten. Aber erstmal von vorn!
Wieder laufe ich fast am
Restaurant vorbei. Dann trete ich ein und sehe erstmal Vater und Sohn vor mir. Weil ich nicht weiß, mit wem ich koche, rede ich natürlich erstmal den Älteren an. XD Letztlich koche ich aber mit dem Sohn Ryuji-san. Der übrigens ziemlich groß ist. (^___~) Neugierig bestaune ich erstmal die großen Töpfe voll mit Zutaten in dunklem dunklem
Miso. Wir reden ein wenig über die Besonderheiten von
Nagoya Oden und dem Geschäft. Hierbei liegt das Hauptaugenmerk auf dem Miso! Verwendet wird sogenanntes
Hatcho Misō, welches sich durch lange Lagerung (2 Jahre) auszeichnet. Es wird nur aus Sojabohnen und Salz hergestellt und zum Reifen mit Steinen beschwert. Eine Mini Version dieses "Steinhaufens" steht auch im Restaurant. Die hochwertige Miso Variante ist sehr dunkel und sehr salzig sowie würzig im Geschmack.
Im folgenden geht es wieder ans Kochen, so komme ich leider kaum zu Fotos oder Notizen. Zuerst geht es ans Kneten des Miso! Neben dem reinen Miso wird hier nämlich auch brauner Zucker beigemengt. Anschließend kommt alles in eine Dashi Mischung. Weiter geht es mit dem
Daikon. Oh oh, das Schneiden ist mir leider schon im
Kamada Oden nicht so gut gelungen. Der Koch scherzt aber, dass sie misslungene Stücke einfach fein reiben werden. Tja, meine wurden gerieben. *lach* Eigentlich soll man sie aber schön rund schneiden und mehr Rand abschneiden. Anschließend wird er im Shimasho gekocht und für 3-4 Tage (!) in Wasser eingelegt. Dabei wird es natürlich täglich gewechselt. So wird der Daikon besonders schön weiß und verliert den herben Geschmack. (^___~) Danach kommt er zudem noch für eine Woche in eine Misolauge! Erst dann wird er den Gästen im
Oden serviert. Wahnsinnig viel Aufwand, der sich aber lohnt.
Weiter geht es mit
Konnyaku! Da kann man jetzt nicht so viel falsch machen, aber ich lerne trotzdem viel dazu. Im Shimasho wird er sehr fest in eine Plastikdose gepresst und einige Zeit gelagert. So verliert er seinen (fiesen) Eigengeschmack. Bevor er im eigentlichen
Oden landet, wird er noch ganze 5 Stunden (!) in einem Topf vorgekocht. Übrigens soll man
Konnyaku auch leicht einfrieren können um den Eigengeschmack loszuwerden, das ist aber nicht so empfehlenswert.
Jetzt darf ich noch ein
Doteyaki für den Abend vorbereiten. Es sind Gäste in einen Privatraum geladen. Ich baue mit Miso einen Damm und schneide ein paar Zutaten zurecht. Hauptsächlich geht es aber wohl ums richtige Platzieren der Zutaten. (^___~) Damit es sich gut portionieren lässt, steckt alles auf Spießen. Vor dem Servieren sollte es etwa 20-30 Minuten vor sich hinköcheln. Weiterhin lerne ich auch die Beiköche und die Serviererin kennen! Sie ist so alt wie ich~ Gemeinsam machen wir auch ein Foto. (^3^)
Nachdem die Zubereitung kaum in der Sendung gezeigt wurde, durfte ich aber wieder ordentlich
probieren! (^3^) Yeah, meine Übelkeit ist besser geworden und da alles so lecker aussieht, freue ich mich sehr. Ich probiere
Tofu, Daikon, Taro, Konnyaku und
Gyū Suji. Bei letzterem (Rindersehne) sind leider ein paar fettige Stückchen dabei, was nicht so ganz meins ist. Sonst schmeckt aber alles wirklich wahnsinnig gut! Obwohl sich alles so sehr mit Miso vollgesogen hat, ist es doch nicht zu salzig, sondern vielmehr würzig und fein. Auch die Unmengen an Zucker schmeckt man nicht. Besonders gut schmeckt mir der Tofu und der Daikon! Aber alles andere ist ebenfalls yummy - und gerade beim Konnyaku schmeckt man den Unterschied.
Miso Oden zählt ab jetzt definitiv zu meinen Lieblingssorten! Anschließend folgen wieder viele Aufnahmen und ich kann ein paar Notizen machen.
Während der
Pause möchte ich wenigstens ein wenig Rumgehen und etwas von Nagoya sehen. Nun ja, viel sehe ich nicht, da wir in einem Café landen. Dafür lerne ich etwas über Nagoyas bekannte Café Kultur. So bekommt man zu jedem Getränk immer eine Kleinigkeit dazu. Bei uns war es diesmal eine Portion Erdnüsse pro Person. Eigentlich eine niedliche Geste oder? Vielleicht ein bisschen wie der Keks zum Kaffee bei uns. (^___~) Ich bestelle ein
Calpis und teile mir ein
Ogura Toast. Mmmh lecker! Etwa eine halbe Stunde später geht es aber schon wieder zurück.
Zurück im Shimasho ist schon ordentlich was los und alle Sitzplätze sind besetzt! Ich darf nun beim Servieren helfen. Also Speisen servieren und Geschirr abräumen. Die Spülmaschine ist lustig. XD Ansonsten sind alle Gäste wirklich lieb und sehr aufgeschlossen. Man erzählt ihnen ein wenig von mir und das ich aus Deutschland komme. Da schauen sie alle sehr erstaunt und bestellen gleich ein wenig mehr. (^___~) Immer wenn ich mich umdrehe, habe ich den lächelnden Kameramann vor mir. XD Das macht sehr viel Spaß~
Es wird langsam spät und auch die Gäste mit der Reservierung treffen ein. Ich darf also wieder in den 2. Stock und dort zunächst warme Handtücher und später mein
Doteyaki servieren. Auch hier sind die (jungen) Gäste wieder sehr freundlich, lächeln viel und fragen mich ein bisschen aus. Wir machen noch ein Foto zusammen und dann dürfen auch sie endlich essen. (^___^)
Spät geht es dann endlich ins Hotel! Nach dem Check-In habe ich kurz Zeit mich frisch zu machen, dann gehen wir schon zusammen ins
Izakaya essen. Ich schaffe es tatsächlich schnell zu duschen, dafür sehe ich später ein wenig zottelig aus und laufe mit nassen Haaren rum. Besorgt fragt man mich, ob das okay sei. Das
Izakaya ist wieder richtig schnuckelig und die Auswahl wieder riesig! Wir quatschen viel und machen ein paar Spaßbilder. Übrigens ist das Rauchen hier erst ab 22 Uhr erlaubt. Und es gibt eine Art Trinkspiel für
Sake! Dabei zahlt man denselben Preis für unterschiedliche Sorten (und Qualitäten)
Sake. Welche man erhält, entscheidet man selbst durch Würfelglück.
Alles konnte ich diesmal leider nicht probieren. Lecker war es aber
wieder!
Tebasaki ist in Nagoya berühmt, da haben sich die Männer
regelrecht draufgestürzt. Bei den
Oden Spießen hat man einen deutlichen
Unterschied zum Shimasho gemerkt!
Sashimi
Gyū Suji (Rindersehne)
Ten-musu (Onigiri)
frischer Salat
eingelegter Salat |
Oden Spieße
Shirasu (kleine Fischchen)
Ebi Fry (Riesengarnele)
Miso Katsu
Tebasaki (Hähnchenflügel) |
Wie gewohnt gehen die Männer später noch zusammen einen trinken. Wir Mädels hingegen machen uns auf ins Hotel. Mit Claudia-san gehe ich noch kurz in den
Conbini, dann gehts ab ins Bett! Im "
Super Hotel" möchte ich mich richtig ausschlafen, damit ich morgen endlich vollkommen fit bin. (^___^) Da gehts nämlich schon weiter zur nächsten Station!